Google macht ernst. Der Chrome Browser in der für Juli dieses Jahres angekündigten Version 68 warnt vor allen Webseiten, die keine sichere HTTPS-Verbindung aufweisen. Das gilt nicht nur für Onlineshops oder Webseiten, auf denen man Daten eingeben kann — ab dieser Browser-Version sitzen alle im selben Boot.
Bereits seit einigen Jahren verfolgt Google das Ziel, das Internet noch ein wenig sicherer zu machen. Eine Bemühung, die man dafür anstrebt, ist die Durchsetzung der sicheren HTTPS-Verbindung. Um der ganzen Thematik ein wenig mehr Nachdruck zu verleihen, hatte man bereits im vergangenen Jahr dafür gesorgt, dass der Chrome-Browser eine Warnung auf Webseiten anzeigt, die nicht verschlüsselt waren. Das galt allerdings nur für all diejenigen Webseiten, auf denen man personenbezogene Daten eingeben konnte — wie etwa Onlineshops.
Ab Juli 2018 erweitert man die Anzeige der Warnung auf ausnahmslos alle Webseiten, die bislang ohne sichere Verbindung auskommen. Das wurde nun im offiziellen Google Chrome Blog angekündigt. Doch damit nicht genug, Google setzt noch eine Schippe obendrauf und macht die Warnung auch optisch etwas deutlicher.
Dass die Bemühungen Wirkung zeigen, verkündigt Google stolz mit einigen Zahlen aus dem letzten Jahr. Demnach ist inzwischen über 68 Prozent des Traffics auf Android- und Windows-Geräten verschlüsselt. Auf Chrome OS und Mac OS sind es sogar über 78 Prozent aller Webseiten. Außerdem nutzen inzwischen 81 der 100 Top-Webseiten im Netz die HTTPS-Verbindung.
Macht HTTPS meine Webseite wirklich sicherer?
Wenn von einer sicheren HTTPS-Verbindung die Rede ist, sind viele Webseitenbetreiber der Auffassung, dass ihre Webseite dadurch unangreifbar oder zumindest deutlich sicherer wird. Hier sollte man jedoch differenzieren.
Die HTTPS Verbindung bezweckt lediglich eine sichere Verbindung, sprich eine verschlüsselte Datenübertragung zwischen Anwender und Webseite. Das ist natürlich ein großer Vorteil, wenn ein Webseitenbesucher personenbezogene Daten oder Zahlungsdaten eingeben muss — etwa in einem Onlineshop oder beim Online-Banking. Das gilt übrigens auch für den WordPress Login.
Die Webseite selbst macht die HTTPS Verbindung allerdings nur indirekt sicherer. Etwaige Sicherheitslücken können auch weiterhin ausgenutzt werden. Nichtsdestotrotz ist eine verschlüsselte Datenübertragung inzwischen unabdingbar und sollte bei einer modernen Webseite nicht fehlen. Nicht zuletzt deshalb, weil Google HTTPS bereits vor einiger Zeit zu einem offiziellen Ranking-Faktor erklärt hat. Der Suchmaschinenauffindbarkeit kommt die HTTPS-Verbindung also auch zugute.
Ihre Webseite läuft noch unter HTTP? Dann wird es allerhöchste Zeit!