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Webspace, vServer oder Root-Server?

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen einem Webspace, einem vServer und einem Root-Server? Vor dieser Frage steht jeder, der eine Webseite im Internet betreiben möchte. Die Wahl der passenden Hosting-Lösung sollte dabei äußerst gut überlegt sein. Die drei bzw. vier genannten Möglichkeiten unterscheiden sich in vielen Punkten wesentlich — nicht nur in Hinblick auf die Kosten. Welche Lösung für welche Webseite die richtige ist und welche Unterschiede es gibt, beleuchten wir in diesem Artikel im Detail.

Bevor wir uns die drei verschiedenen Hosting-Lösungen einmal genauer anschauen, sollte man sich zunächst einmal im Klaren darüber sein, welche Ziele mit der eigenen Webseite verfolgt bzw. erreicht werden sollen. Dabei ist es hilfreich, sich vor Augen zu halten, um welche „Art“ von Webseite es sich eigentlich handelt. Soll lediglich eine private Webseite betrieben werden? Steht eine größere Unternehmenswebseite auf dem Plan oder bedarf es einem groß angelegten Onlineshop? Wie sieht es mit der Frequentierung aus? Muss die Webseite/der Onlineshop großen Besuchermassen standhalten?

All diese und viele weitere Faktoren spielen bei der Wahl der passenden Hostinglösung eine entscheidende Rolle. Ein kleiner Webspace bietet sich für einen stark frequentierten Onlineshop mit vielen tausenden Artikeln unter Umständen beispielsweise weniger an, als ein eigener Server. Nachfolgend werfen wir einen Blick auf die genannten Hosting-Lösungen und deren Vor- und Nachteile.

Webspace, vServer oder Root-Server?

Webspace / Web-Hosting

Ein Webspace ist zweifelsohne die einfachste Lösung im Bereich des (Web-)hostings. Dafür ist man bei dieser Möglichkeit aber auch weitaus weniger flexibel als bei einem vServer oder Root-Server. Die Kosten für einen Webspace fallen dafür oftmals gering aus. Der Grund hierfür ist, dass es sich bei einem Webspace lediglich um einen definierten Speicherplatz auf einem Server handelt. Der Server wird sich mit vielen anderen Kunden geteilt. Zugriff auf das System oder eine garantierte Rechenleistung gibt es somit nicht.

Dafür muss man sich aber auch weder um die Sicherheit noch um Updates für den Server sorgen — das übernimmt der Provider. Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass sich ein Webspace hervorragend für kleine Webseiten eignet, die dem Server nicht allzu viel Leistung abverlangen. Ein weiterer Vorteil: Man erspart sich hohe Kosten und viel Zeit für die technische Wartung, die bei den anderen beiden Lösungen (ausgenommen Managed Server, dazu gleich mehr) erforderlich ist.

vServer (Virtueller Server)

Ein vServer empfiehlt sich für ein wenig komplexere und anspruchsvollere Webseiten. Bei einem vServer (die Kurzform für „virtueller Server“) handelt es sich um einen virtualisierten Server, der auf einem dedizierten Hostsystem bereitgestellt wird. Auf diesem Hostsystem befinden sich meist mehrere virtuelle Server (Instanzen), die mehreren Kunden zur Verfügung gestellt werden. Wie auch bei einem Webspace teilt man sich den gesamten Server somit mit mehreren Kunden.

Der große Unterschied zum Webspace ist hierbei allerdings, dass es sich bei einem vServer nicht nur um einen Speicherplatz handelt, sondern um eine eigenständige Instanz, die je nach Anbieter und Paket über eine garantierte Rechenleistung verfügt. Den vServer teilt man natürlich nicht mit anderen Kunden, nur das gesamte Hostsystem.

Ein weiterer Vorteil: Man ist Herr über das eigene System. Der vServer kann nach Belieben konfiguriert und verwaltet werden — auch ein Neustart oder eine Abschaltung sind beispielsweise möglich. Der vServer stellt also oftmals eine perfekte Kombination aus Webspace und Root-Server dar: Preiswert, flexibel und ausreichend Möglichkeiten. Nicht vergessen sollte man dabei allerdings, dass mit den vielen Möglichkeiten auch eine gewisse Verantwortung einhergeht. Für die Sicherheit und Instandhaltung des vServers ist man selbst verantwortlich — dafür sind fundierte Linux-Kenntnisse (oder Windows Server-Kenntnisse) und ein gewisses Know-How in puncto Serveradministration erforderlich. Das wird oftmals völlig unterschätzt. Wer über dieses Wissen nicht verfügt, aber dennoch zu einem vServer greifen möchte, der findet bei vielen Anbietern sogenannte „Managed vServer“, bei denen die Administration von Experten übernommen wird.

Root-Server

Bei einem Root-Server handelt es sich um einen „echten“, vollwertigen Server. Keine Virtualisierung, sondern echte Hardware. Die Vorteile davon liegen auf der Hand: Der Server wird nicht mit anderen Kunden geteilt, außerdem erhält man genau die Rechenleistung, die man zuvor gebucht hat. Zudem sind hier oftmals ganz andere Leistungsdimensionen (in Hinblick auf Rechenleistung, Speicherplatz etc.) als bei einem vServer vorzufinden.

Die Kosten für einen eigenen Server übersteigen dann aber natürlich auch die vergleichsweise geringen Kosten für einen Webspace oder vServer, weshalb sich diese Lösung in der Regel nur für Unternehmen anbietet, die beispielsweise einen größeren Onlineshop betreiben. Wie auch bei den virtualisierten Servern ist auch bei einem Root-Server die Administration erforderlich. Bedeutet: Sicherheitsthemen, Updates, Behebung von Problemen und Störungen und sonstige administrative Aufgaben müssen selbst übernommen werden. Alternativ bieten viele Hostingprovider aber auch hier spezielle Managed-Lösungen an. Dazu gleich mehr.

Wichtig: Anders als oftmals angenommen, gibt es zwischen einem Root-Server und einem sogenannten „Dedizierten Server Root-Server“ einen großen Unterschied. Je nach Paket und Anbieter können auch Teile eines Root-Servers virtualisiert sein, während man bei einem dedizierten Server die komplette Recheneinheit sein Eigen nennen kann. Hier sollte man sich also bei dem Anbieter der Wahl informieren. Root-Server bedeutet somit nicht automatisch, dass es sich um einen dedizierter Server handeln muss.

Managed Server

Wie bereits oben erwähnt, gibt sowohl für vServer als auch für Root-Server bei vielen Anbietern die Möglichkeit eines Managed Servers. Das bedeutet, dass die Administration, dessen Aufwand man nicht unterschätzen sollte, durch das Rechenzentrum übernommen wird. Updates, Sicherheit und Co. liegen damit nicht mehr im eigenen Verantwortungsbereich. Der genaue Leistungsumfang des „Managings“ ist oftmals in den AGB der Anbieter verankert und sollte zuvor gesichtet oder erfragt werden. Die Alternative zum Managed-Paket ist übrigens ein entsprechender IT-Dienstleister, der das Managing eines Servers übernimmt — z.B. in Form eines Service-Vertrags.

Auch im Bereich des klassischen Hostings (Webspace) gibt es inzwischen Managed Lösungen. Diesen beziehen sich oftmals auf Content Management Systeme, wie z.B. WordPress. Bedeutet: Die Wartung des Systems auf dem Webspace wird übernommen. Auch hier gehen wieder Vor- und Nachteile einher.

Managed CMS Hosting

Ein aktueller „Trend“ ist das „Managed CMS Hosting“. Aus diesem Grund möchten wir auch diese „Art“ des Hostings einmal vorstellen, wenngleich sich hierfür keine eindeutige „Kategorie“ festlegen lässt. Die Basis des Managed CMS Hostings (Webspace, vServer, Root-Server) spielt nämlich weniger eine Rolle.

Viele Hosting-Anbieter offerieren inzwischen auch Managed CMS Hosting-Lösungen. Beispielsweise für das Content Management System WordPress. Dabei wird ein Webspace, vServer oder Root-Server (je nach Anforderungen oder Paket) als Basis eingesetzt — inklusive einer vorinstallierten Version des jeweiligen CMS. Der Hoster übernimmt dann nicht nur die Verwaltung des Servers, sondern auch die technische Wartung des Content Management Systems.

Je nachdem wie sich die Managed-Leistungen des Anbieters definieren, kann eine solche Lösung natürlich Vor- und Nachteile aufweisen. Möchte man beispielsweise vollständige „Verwaltungsgewalt“ über sein System haben, müssen hier unter Umständen mit Einschränkungen gerechnet werden. Das ist den Anbietern jedoch auch nicht zu verübeln — schließlich müssen der Aufwand und der Verantwortungsbereich in irgendeiner Form abgesteckt werden können.

Mehr zum Thema: WordPress Hosting

Webspace, vServer oder Root-Server? Ein Fazit

Wenngleich ein Webspace oftmals als „zu schwach“ angesehen wird, ist diese Lösung in den meisten Fällen kleiner und mittlerer Webseiten völlig ausreichend. Die Performance einer Webseite ist schließlich nicht nur von der Hostinglösung anhängig, sondern in erster Linie von der Programmierung und Komplexität des Systems. Wurde eine Webseite unsauber programmiert, so kann dieses (Performance-)Problem auch ein Root-Server nicht richten. Ein vServer stellt den perfekten Mittelweg zwischen Webspace und Root-Server dar und bietet sich an, wenn die Leistung eines Webspaces nicht mehr ausreichend ist, ein eigener Root-Server aber überdimensioniert wäre. Zu einem Root-Server oder dedizierten Server sollte nur dann gegriffen werden, wenn auch die Leistung eines vServers nicht mehr ausreichend ist.

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